Vor drei Jahren war noch jeder vierte Europäer von Identitätsdiebstahl betroffen, mittlerweile ist es jeder zweite. Ein Datenleck bei Facebook hat aus dem Onlinediebstahl persönlicher Daten ein Massenphänomen gemacht. Kriminelle ergaunern mit gestohlenen Daten jeden Monat Millionenbeträge.
Sie bestellen z.B. digitale Güter wie Software und Musik auf Kosten anderer. Bei uns ging früher einmal pro Woche eine Scheinbestellung unter falscher Identität ein – mittlerweile sind es mehrere täglich, die wir fast immer erfolgreich abblocken.
Wer beispielsweise über das Facebook-Datenleck Informationen über Sie erlangt hat, kennt Ihre mobile Telefonnummer, eine Ihrer eMail-Adressen und alle weiteren Daten, die Sie bei Facebook hochgeladen haben. Besonders dreiste Kriminelle rufen Sie dann möglicherweise an und erzählen Ihnen, Sie hätten etwas gewonnen. Man müsse lediglich Ihre kompletten Daten und Ihre Bankverbindung erfassen, um Ihren Gewinn auszuzahlen. Die Mitarbeiter in manchen Callcentern machen den ganzen Tag nichts anderes, als solche Anrufe zu tätigen.
Geben Sie außerhalb bestehender, Ihnen bekannter Geschäftsbeziehungen keine persönlichen Daten preis! Denn wenn Sie dem Betrüger im Callcenter Ihre Daten durchgeben, einschließlich Ihrer Bankverbindung, wird er als nächstes bei Ihrem Telefonanbieter eine zweite SIM-Karte an eine von ihm kontrollierte Adresse senden lassen. Er hat ja dann alle Daten, die er benötigt, um sich gegenüber dem Telekommunikationsunternehmen zu legitimieren. Ihr eMail-Adresse hat er möglicherweise schon gehackt und liest heimlich mit, einschließlich des Empfangs von Bestätigungs-PINs.
Dann loggt er sich in Ihr Bankkonto ein, denn er fängt ja nun Ihre SMS- und App-Bestätigungen von der Bank ab. In dieser Situation greift er auf Ihr Konto zu und überweist Ihr Geld auf sein Konto im Ausland.
Deshalb: Seien Sie schweigsam und hüten Sie Ihre persönlichen Daten!
Falls Sie annehmen, Sie könnten vom Facebook-Datenleck betroffen sein, googlen Sie nach Rechtsanwälten, die Schadensersatzklagen gegen Facebook durchführen. Ihnen stehen möglicherweise tausend Euro (oder mehr) Entschädigung zu.
Vor allem aber: Seien Sie vorsichtig!